Fastenzeit Helau!

Oder: 5 Tipps wie Du aus der Fastenzeit Zeit für Selbstmitgefühl machen kannst!

Die letzten Tage waren echt stressig.

Also zumindest für diejenigen, die in einer Fastnachtsmetropole leben, Konfetti in der Blutbahn haben und fit, gesund und munter waren: Straßen und Tanzflächen wurden unsicher gemacht, verschiedene Identitäten – Superhelden, Superschurken, graue und Mickey Mäuse – ausprobiert, Unmengen Alkohol getrunken und längst abgewöhnte Zigaretten geraucht.

Nach dem Höhepunkt am Rosenmontag und der allgemeinen Katerstimmung (oder dem letzten Aufbäumen von Gott Jokus mancherorts) am Dienstag, war er gestern da: der Aschermittwoch!
Von so manchen Narren gefürchtet, von allen Fastnachtsmuffeln ersehnt, bedeutet er das Ende der fünften Jahreszeit und den Beginn der Fastenzeit.

Etwas Vergangenes endet, etwas Neues beginnt – sehr poetisch, oder?

Aber mal im Ernst: nach dem Lotterleben ist es nun vorbei mit Spaß und Freude.
Genau das bedeutet nämlich die Fastenzeit.
Wir sollen mitfühlen, nachempfinden, verzichten und auch ein bisschen leiden.
Die Botschaft ist die gleiche: Verzicht aus Mitgefühl.

Grundsätzlich ist Empathie nie verkehrt!

Aber wie wäre es denn mal mit Mitgefühl mit uns selbst?

Viele nutzen die Fastenzeit, um auf Dinge wie Alkohol, Süßigkeiten oder Chips zu verzichten.
Dinge die wir mögen, die uns aber in großen Mengen nicht sonderlich gut tun.

Ich bin da ein Extrembeispiel: seit vier Jahren ernähre ich mich in der Fastenzeit vegan und verzichte auf Industriezucker, weißes Mehl, Geschmacksverstärker, Kaffee und Alkohol.
Mittlerweile bin ich da schon ziemlich routiniert und ich freue mich auf den Energieschub und die purzelnden Kilos – tolle „Nebenwirkungen“.
Mir geht es nicht unbedingt um den Verzicht, sondern darum, mich wieder mehr damit zu befassen, was ich eigentlich tagtäglich so in mich reinfuttere und schütte.
Ich bin immer wieder schockiert, wie wenig es mich im Laufe des Jahres dann interessiert, was ich eigentlich esse – und das, obwohl ich ein Bio-Freak bin.

Also ist die Fastenzeit für mich eher das Bewusstwerden, wie ich mich ernähren sollte und welche Lebensmittel mir gut tun.
(Aber ich bin auch verdammt froh, wenn ich dann wieder mal ein Glas Wein trinken und eine Portion Spagtommoz essen kann. Weil´s nunmal schmeckt!)

Und trotzdem verändert sich jedes Jahr etwas.

Jedes Jahr nehme ich ein bisschen mehr dieses Bewusstseins in meinen Alltag mit auf und ich werde jedes Jahr ein bisschen später wieder zum „Müllschlucker“.
Jedes Jahr bleibt ein bisschen mehr Bewusstsein hängen und das gute Gefühl hält länger an.

Wie wärs denn, diesen Effekt mal so richtig zu nutzen und mit der Fastenzeit zu kombinieren, also Dinge angehen, die wir uns schon immer vorgenommen haben, aber bisher nicht so richtig umsetzen konnten?

Selbstmitgefühl auf Probe, sozusagen?

Vielleicht bleibt ja nach der Fastenzeit was übrig, wenn wir auf schlechte Gewohnheiten für einen gewissen Zeitraum verzichten oder uns Gutes tun ohne das drohende „für immer“, das uns die Umsetzung oft so schwer macht?

Lass es uns versuchen!

5 Tipps für Selbstmitgefühl auf Probe

1. Leg doch Deine schlechten Angewohnheiten mal auf Eis:

Du bist Profi im Snoozen und ärgerst Dich jeden Morgen darüber, dass Du nach dem lange herausgezögerten Aufstehen total gematscht und unter Zeitdruck bist?
Du isst immer am Schreibtisch und schaust dabei auf den Bildschirm oder das Handy – machst also genau das, was Du den ganzen Tag so machst?
Hör nur mal für eine Weile auf damit und schau was passiert!

2. Triff doch mal ein paar Menschen nicht.

Hast Du Menschen in Deinem Umfeld, die Dir nicht gut tun? Die Du eigentlich garnicht sehen willst? Bei denen Du immer hoffst, dass sie die Verabredung absagen? Die vielleicht sogar Energievampire sind?
Hab Doch einfach mal keine Zeit für Treffen mit Ihnen. Und nach Ostern schaust Du dann: Gab es ein Drama? Haben sie mir gefehlt?

3. Denk doch mal positiv!

Du bist eine Schwarzmalerin und hast ständig Horrorszenarien vor Augen? Alles ist immer nur schrecklich und schlimm? Der alles machst Du Dir Sorgen? Du kriegst ständig zu hören, dass Du endlich mal positiv denken sollst?
Probiere doch mal aus! Und schau nach 40 Tage mal: Ist die Welt untergegangen? Theoretisch kann immer noch alles Schlimme und Schreckliche passieren, aber Du hast Dir zumindest mal ein paar Tage keine Sorgen gemacht.

4. Hör doch mal auf, mit Dir zu diskutieren!

Ob Du jetzt zum Sport gehst oder nicht, wird tausendmal mit Dir selbst diskutiert? Ob Du jetzt die böse Schokolade isst oder doch lieber den gesunden Apfel, wird mit Argumenten und Gegenargumenten in Deinem Kopf erörtert? Jede Entscheidung, und sei sie noch so klein, wird 100 mal geprüft?
Mach doch einfach mal! Probier aus, wie es sich anfühlt Entscheidungen entfach mal zu treffen und durchzuziehen, ohne lange Diskussion!

5. Hab Dich doch mal gern!

Die Königinnendisziplin: Stell Dir einfach mal vor, Du bekommst das Geschenk 40 Tage lang absolut super zu sein! Und zwar genauso wie Du bist!
Du bist 40 Tage lang voller Selbstbewusstsein, schaffst alles und kannst Dich selbst einfach mal leiden, ohne irgendetwas an Dir doof zu finden.
Behandle Dich selbst mal so richtig gut, denn Du hast ja das Super- Geschenk bekommen und wer so super ist, hat alles verdient! Vor allem, dass man sich gut um ihn kümmert.
Geh zur Massage, kauf Dir was schönes, koch Dir was Leckeres, geh mit Dir eine Runde spazieren und finde Dich einfach mal gut!

 

Ich bin sehr gespannt, wie es bei Dir läuft!

Auf was verzichtest Du in der Fastenzeit?

Verrätst Du es mir in den Kommentaren?

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2 Kommentare

  • Friederike Breu

    Friederike Breu

    Antworten

    Guten Tag Frau Nachbarin!

    Ich hoffe nicht, dass ich zu den Energiefressern in unserem Umfeld gehören… Naja, ich werde es merken, wenn ich weniger Verabredungen habe als sonst 😉

    Ich verzichten wie jedes Jahr auf Alkohol und gekauftes Fleisch (nur selbst geschossenes kommt ab und an auf den Tisch).
    Das Laptop wurde nach oben verbannt, um Medienzeiten gezwungen zu reduzieren bzw.sich bewusster ans Laptop zu setzten. Wie Du siehst, ich habe mich eben bewusst daran gesetzt um Deinen Artikel zu lesen 🙂

    Ich wünsche Dir eine gute Fastenzeit!

    • stopstoppingyourself

      stopstoppingyourself

      Liebe Nachbarin,

      keine Sorge, Du bist eher eine Energiegeberin!

      Dass Du die Laptopzeiten bewusster gestaltest, ist eine tolle Sache!
      (Ich sitze nämlich gerade mit meinem auf dem Sofa, während parallel die Tagesschau läuft).

      Ich freue mich sehr, dass Du meine Artikel in Deine bewusste Laptopzeit integrierst!

      Ich hoffe, der Verzicht auf Alkohol und gekauftes Fleisch fällt Dir nicht all zu schwer…

      Viele liebe Grüße
      Rebecca

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