Doofe Rentner!

Oder: wie mir meine ehemalige Mitarbeiter das Leben schwer machen.

Ich habe echt Ärger mit meinen Mitarbeitern, vor allem mit den ehemaligen.

Im Moment tauchen gerade alle diejenigen wieder auf, die ich schon vor einer ganzen Weile in den Ruhestand geschickt habe und sorgen dafür, dass gar nichts so läuft wie es soll. Und dazu haben sie auch noch diejenigen, die echt tolle Arbeit leisten, auf unbestimmte Zeit in den Urlaub geschickt.

Und warum?

Das wüsste ich auch mal gern!
Wahrscheinlich, weil ich nicht gut genug aufgepasst habe!
Mal wieder!

Jetzt denkst Du wahrscheinlich, ich wäre total übergeschnappt, oder?
Vielleicht kannst Du aber meine Probleme verstehen, wenn ich ein bisschen mehr ins Detail gehe.

Fangen wir mal mit dem ersten an, der plötzlich wieder auf der Matte stand: 
Herr von und zu Kontroletti – ein echt unangenehmer Zeitgenosse.

Ja, klar, er kam immer mal wieder zu Besuch und hat geschaut, wie es bei mir so läuft, aber er hat sich bei seinen Besuchen immer sehr zurückgehalten und ist auch jedes Mal schnell wieder verschwunden.

Aber jetzt ist etwas passiert, was ihn wohl dazu gebracht hat, es sich wieder bei mir gemütlich zu machen. Und dabei heult er die ganze Zeit rum „mimimi, wir hatten einen Plan“, „mimimi, das kannst Du doch nicht machen“, „mimimi, keiner weiß meine Arbeit zu schätzen“.

Ich kann Dir gar nicht sagen, wie der mich nervt.

Aber statt, dass er mal die Dinge angeht, auf die er einen Einfluß hat, ist er beleidigt und zeigt mir alle Aspekte meines Lebens auf, die nicht in meiner Hand liegen.

Ätzend!

Dann kam als nächstes Frau Unsicherheit auf einmal wieder und hat es sich in meinen Gedanken so richtig schön gemütlich gemacht. Egal, was ich im Moment angehe, sie sagt mir, dass ich echt keinen Plan davon habe, was ich gerade tue. Ich kann dank ihr noch nicht einmal mehr Spagtommoz kochen, ohne mich zu fragen, wie das eigentlich geht.

Fies, oder?

Und wo Frau Unsicherheit ist, ist auch – natürlich – Herr Selbstzweifel nicht weit.
Und die beiden zusammen sind ein echt ätzendes Dreamteam!
Die reden mir glatt ein, dass es doch am besten für alle wäre, wenn ich mich daheim verkrieche und, dass ich besser nochmal googeln sollte, wie man Nudeln kocht!

Die spinnen doch!

Sie alle drei sitzen im Moment mit mir an einem Tisch und sorgen dafür, dass ich mich mies fühle. Sie kramen alle meine schlechten Erfahrungen aus irgendwelchen Ecken meines Gehirns, zeigen auf alle meine Unperfektheiten und diskutieren sogar darüber, ob ich nicht einfach diesen Blog beenden und mich ordentlich dafür schämen sollte, es überhaupt versucht zu haben.

Diese _________!!!

(hier steht eine ziemlich fiese Beleidigung)

Dabei passieren in letzter Zeit ziemlich viele ziemlich tolle Dinge in meinem Leben und ich müsste vor Freude und Begeisterung ganz aus dem Häuschen sein.

Aber stattdessen sorgen diese ehemaligen Mitarbeiter gemeinsam dafür, dass ich an mir, meinen Fähigkeiten, meinen Entscheidungen, meinen Plänen und den Menschen, denen ich begegne, zweifle. Und außerdem mal wieder alles so richtig schön in Frage stelle und mir Sorgen mache.
Dazu fehlt mir dank ihnen im Moment jedes Vertrauen in andere Menschen, mein Urteilsvermögen ist völlig futsch, ich bin schreckhaft und unmotiviert und ich will mich am liebsten einfach nur zuhause verkriechen und Trash-TV schauen.

Und das ist echt nicht gut!

Es scheint als an der Zeit zu sein, die drei Fieslinge wieder in die Wüste zu schicken!
Denn solange die drei das Ruder in der Hand haben, trauen sich die anderen, guten Mitarbeiter wahrscheinlich garnicht nach Hause zu kommen.

Und ich vermisse die anderen wirklich sehr.

Herr Zuversicht ist so ein netter Zeitgenosse. Es ist so schön, wie er dafür sorgt, dass ich daran glaube, was ich tue.
Frau Selbstvertrauen ist auch so eine Liebe, die mir sehr fehlt. Wenn sie bei mir ist, glaube ich alles schaffen zu können.
Und dann ist da noch Mr. Motivation: ein echt krasser Typ! Er bringt mich dazu über ich hinaus zu wachsen und Dinge auszuprobieren, an die ich von allein nicht mal denken würde.

Gemeinsam lassen sie mich daran glauben, dass alles einen tieferen Sinn hat und gut werden wird, egal, wie und wofür ich mich in meinem Leben entscheide und welchen Weg ich gehe.

Aber wie krieg ich die Rentner dazu, wieder dahin zu gehen, wo der Pfeffer wächst?

Ich vermute, da gibt es nur eine Antwort: ich muss sie fragen, warum sie auf einmal wieder aufgetaucht sind und ich muss ihnen zuhören.

Denn sie sind bestimmt nicht ohne Grund hier.

Und dann muss ich ihnen zeigen, wer hier der Boss ist!

Denn es liegt ganz allein in meiner Hand, ob ich ihnen die Macht gebe, die Kontrolle in meinem Leben zu übernehmen.

Ich halte Dich auf dem Laufenden…
(Denn eine Sache, kriegen sie nicht hin: stopstoppingyourself. in Rente zu schicken!)

 

Hast Du auch so schlechte Mitarbeiter, die Dir das Leben schwer machen?

Die Auftauchen, wenn Du es so garnicht gebrauchen kannst?

PS: Den Gefühlen einen Namen zu geben und sie sich als Person vorzustellen macht es viel einfacher, sie zu hinterfragen und zu identifizieren.
Ob Mitarbeiter, Bekannte oder Familienmitglieder, Gefühl- Personen lassen sich nicht so schnell wegreden und man kann sich so wunderbar mit ihnen auseinandersetzen.

Weitere Artikel

2 Kommentare

  • Anni

    Anni

    Antworten

    Hallo, liebe Rebecca! Diese doofen Rentner, die ihre gesamte Freizeit nutzen zu nerven und ungefragt bei allen Leuten abhängen, kenne ich auch! Denn auch bei mir zuhause sind sie regelmäßig ungebeten Gast. Da gibt es eine Miss Perfect, die meckert, ich müsse immer alles zu 100%ig richtig machen und treibt mich mit ihrem utopischen Ansporn in den Wahnsinn. Sie taucht meistens mit ihrer besten Freundin Frau Schwarzmalerei auf, die ihr dabei ausdrücklich recht gibt und anschließend noch kopfschüttelnd ergänzt: „Das wird so aber nie was, das kann ja nur schlecht enden!“ ….Ich habe das Gefühl, dass sich unsere Renter wunderbar miteinander verstehen würden. Wie wäre es, wenn wir sie gemeinsam in einen Bus setzen und auf eine gaaanz lange Kaffeefahrt schicken??? Ansonsten warte ich sehr gespannt darauf zu lesen, wie du ihnen zeigst, wer der Boss ist und freue mich auf starke Inspirationen von dir!
    P.S. : Bitte auf jeden Fall diesen tollen Blog weitermachen!:-)

    • stopstoppingyourself

      stopstoppingyourself

      Liebe Anni,

      Miss Perfect und Frau Schwarzmalerei scheinen ja ein richtig ätzendes Team zu sein.

      Ich finde Deine Idee mit der Kaffeefahrt richtig gut!!!
      Am besten schicken wir sie dahin, wo der Pfeffer wächst! Da können sie dann so richtig schön nerven – nämlich sich gegenseitig!
      Deine Miss Perfekt und mein Herr von und zu Kontroletti würden ein tolles Paar abgeben!
      Und Frau Schwarzmalerei und Frau Unsicherheit haben bestimmt auch richtig viel Spaß miteinander!

      So!
      Hat vielleicht noch jemand ein paar Rentner, die mitfahren sollen?

      Ich danke Dir auf jeden Fall so sehr für Deinen Zuspruch und Deine lieben Worte!
      Die tun mir unglaublich gut! 🙂

      So schnell gebe ich nicht auf!
      Und ich halte dich auf dem Laufenden…

      Viele liebe Grüße
      Deine Rebecca

Hinterlasse einen Kommentar