Morgenstund hat Gold im Mund!

… oder: Wie Du es morgens schon schaffst, Dir den Tag zu versauen.

Der Herbst ist da, es lässt sich nicht mehr leugnen.
Nach einem grandiosen Sommer müssen wir uns langsam wieder daran gewöhnen, dass es kälter wird, auch mal regnet und die Tage kürzer werden.

Und das Aufstehen am Morgen fällt uns immer schwerer.
Schwerer als sonst.

„Ich will nicht“ oder „Ich will da nicht hin“, sind Deine ersten Gedanken am Morgen?
Du willst nicht zur Arbeit, ins Büro, oder wo auch immer Du jeden Tag so hingehst, bist unzufrieden mit Deiner Situation und weißt auch nicht so recht, was und wie Du etwas ändern sollst?
Du hast keine Lust auf einen neuen Tag, an dem Du mit Menschen reden musst (die Du nicht magst) und Sachen machen musst (die Du nicht magst)?

Komm bloß nicht auf die Idee, Dich mit dem Grund Deiner Unzufriedenheit oder mit der Frage, was Du denn viel lieber machen würdest, zu beschäftigen! Das wäre ja völlig contraproduktiv!

Stattdessen hab ich ein paar Tipps für Dich, wie Du Deine Unzufriedenheit steigern kannst und wie Du es Dir noch schwerer machst, den Tag zu mögen.

Morgendlicher Unzufriedenheitstipp Nummer 1:
Die Snoozetaste ist Deine beste Freundin

Pieeeeppieeeeep, Brummbrummbrumm, Düdelüt – der Wecker klingelt ach so liebreizend, wie Wecker nun mal klingeln.
Dein erstes ToDo am Morgen: die Schlummertaste drücken!
Und zwar so oft wie möglich!
So – und nur so – kannst Du den schlimmsten Moment des Tages wieder und immer wieder erleben.

Toll oder?

Snooze so oft wie Du nur kannst und steh so spät wie möglich überhaupt erst auf.
So legst Du den Grundstein, für die Unzufriedenheit des ganzen Tages oder – wenn Du richtig gut bist – auch für länger.
Du hast Gleitzeit im Büro? Wunderbar – je später Du ins Büro gehst, desto länger musst Du bleiben, desto weniger Zeit hast Du am Abend für Dich, desto eher hast Du das Gefühl, Deine Leben bestünde nur aus Arbeit, desto größer wird Deine gesamte Unzufriedenheit.

Ist das nicht super?

Dazu kommt, dass, je später Du aufstehst, Du so richtig schön in Stress geraten wirst.
Wenn dann noch ein Stau dazu kommt, oder der Bus nicht fährt, hebt das Deine Laune am Morgen enorm.

Komm also bloß nicht auf die Idee, mit dem ersten Weckerklingeln aufzustehen und Dir damit Zeit für Deine kleinen Glücklichmacher zu nehmen. Ein Kaffee oder Tee, den Du morgens ganz in Ruhe trinkst, eine Runde Joggen oder Yoga, irgendetwas, dass Du gern tust, kann Deine Unzufriedenheit in große Gefahr bringen.

Morgendlicher Unzufriedenheitstipp Nummer 2:
Der Blick in den Spiegel: „Ich kenn Dich nicht, ich wasch Dich trotzdem“

Du hast es endlich aus dem Bett geschafft und stehst anschließend vor dem Spiegel im Bad.
Hier ist es jetzt extrem wichtig, dass Du erstmal ausgiebig an Dir rummäkelst.
Deine verquollenen Augen betrachtest, alle Falten und Pickel genauestens unter die Lupe nimmst und bejammerst und Dich über Deinen Kopfkissenfriseur beschwerst.
Wenn Du dann aus der Dusche kommst, machst Du am besten das Selbe nochmal: vielleicht ist ja irgendwas schlimmer geworden oder Du hast was übersehen.
Finde Dich unter keinen Umständen in Ordnung so wie Du bist! Und schau erst recht nicht auf die Dinge, die Du an Dir magst.

Beim Anziehen solltest Du nochmal darauf achten, dass Du Dich über Deinen ganzen Schrank voll Nichts-zum-Anziehen beklagst und genau die Teile aussuchen, die in der Dreck- oder Bügelwäsche liegen oder Dir nicht so richtig passen.
Überleg Dir bloß nicht am Abend vorher, was Du anziehen willst! Oder – noch schlimmer – hol Dir auf keinen Fall Inspiration bei Pinterest und Co. , wie Du Deine Teile im Schrank kombinieren könntest. Und unter gar keinen Umständen solltest Du zu einer Kleidertausch-Party gehen! Du könntest ein paar echt tolle Teile finden und von Deinen eh ungetragenen Klamotten ein paar loswerden.

Deine Unzufriedenheit wäre stark gefährdet.

Schau Dich lieber nochmal im Ganzkörperspiegel an und finde Dich dick, unattraktiv und langweilig!

Profitipp: je mehr Zeit Du mit Jammern und Klagen verbracht hast, desto größer der zeitliche Stress am Morgen, desto gestresster bist Du, desto… blablabla… Du hast es schon verstanden.

Morgendlicher Unzufriedenheitstipp Nummer 3:
Jetzt aber schnell – Aus dem Haus rennen

Dieser Tipp legt den Grundstein dafür, die Unzufriedenheit vom Morgen auf den ganzen Tag auszuweiten. Er funktioniert vor allem dann so richtig gut, wenn Du die beiden Anderen ausführlich umgesetzt hast: denn je weniger Zeit Du jetzt noch hast, desto besser.

Wenn Du jetzt einfach aus dem Haus hetzt, steigt die Wahrscheinlichkeit enorm, dass Du ein Chaos hinterlässt, an dem Du abends noch Deine Freude hast.
Und vielleicht vergisst Du ja vor lauter selbst gemachtem Zeitdruck irgendetwas daheim, was Du dringend im Laufe des Tages brauchst.

Ist das nicht toll?

Und wenn Du trotz allem noch ein bisschen Zeit hast: komm auf keinen Fall auf die Idee, Dir einen Kaffee für die Fahrt oder am End sogar ein leckeres Frühstück oder Mittagessen mitzunehmen. Je weniger Du hast, worauf Du Dich im Laufe des Tages freuen kannst, desto genervter und frustrierter wirst Du sein.
Freude macht Unzufriedenheit kaputt! Und kleine Inseln der Freude an einem grauen Herbsttag im Büro sind völlig kontraproduktiv.

Hast Du alles beherzigt?

Wie Du siehst, ist also Stress und schlechte Vorbereitung essentiell für einen frustrierenden Tag.
Je weniger Du für Dich sorgst, desto mehr Gründe hast Du alles so richtig schön doof zu finden.

Hab ich irgendetwas vergessen?
Was machst Du so, um Dir schon morgens den Tag zu versauen?

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6 Kommentare

  • Magdalena

    Wieder mal herrlich!

    Man kann Tipp Nr. 1 noch ein wenig ausweiten: Die Snoozetaste bis in die Unendlichkeit drücken und während man dann sowieso nicht wieder richtig einschläft, sich schon mal mental mit den richtig ätzenden Dingen des Tages beschäftigen, sei es jetzt der ungeliebte Job oder eben andere Dinge, die man mit der Snoozetaste wegschieben möchte.

    LG
    Magdalena

    • stopstoppingyourself

      stopstoppingyourself

      Liebe Magdalena,

      Du hast ja so Recht!

      Die ätzenden Gedanken, die man sich morgens schon macht, hab ich glatt vergessen!
      Die Schritte zwei und drei könnte man glatt gelassen, wenn man das ätzende-Gedanken-haben so richtig professionell betreibt!
      Machst Du das denn?

      Viele Dank für Deinen Input,
      ich wünsche Dir ein schönes Wochenende!

      Liebe Grüße
      Rebecca

  • Michael

    Michael

    Antworten

    …auch immer gut ist direkt nach dem Aufwachen alle möglichen Social-Media-Apps auf dem Smartphone durchzuspielen! Diese Zeit kann man durchaus sinnvoller nutzen.

    • stopstoppingyourself

      stopstoppingyourself

      Hallo Michael,

      das stimmt wohl.
      Social Media Apps wie Facebook, Instagram und Co. sind furchtbare Zeitfresser, die keinerlei Entspannung bieten und schon morgens das Gehirn mit einem Überfluss an Informationen zuballern.

      Leide kann auch ich mich da nicht rausnehmen…

      Wie schaut es denn bei Dir aus?

      Viele Grüße
      Rebecca

  • Samantha

    Samantha

    Antworten

    …und nicht zu vergessen sich über gut gelaunte Menschen am Morgen aufzuregen, also bitte wie kann man denn morgens schon von Herzen lachen und fröhlich sein ? Ätzend dieses fröhliche guten Morgen im Büro – das geht so nicht !!!!

    Wir sind manchmal echte Künstler im alles negativ sehen ohne es zu merken , so schade

    Viel Grüße
    Samantha

    • stopstoppingyourself

      stopstoppingyourself

      Liebe Samantha,

      Menschen die am Morgen gut gelaunt sind? Glaubst Du etwa die gibt es??? Menschen, die sich auf den Tag freuen???
      Igitt!!!
      Unfassbar! Wie macht man denn sowas? Und warum?
      Es ist doch alles mies und alle Anderen sind dran schuld!
      Vor allem die gut Gelaunten!!!

      Du hast ja so recht!
      Ich wünsche Dir, dass Du morgen früh soviel Menschen wie möglich den Tag mit Deiner guten Laune versaust!

      Liebe Grüße
      Rebecca

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