Wenn Dir das Leben eine Keule über den Schädel zieht…

… und sich das Brett vor Deinem Kopf dabei löst!

 

Kennst Du das? Wenn Dich auf einmal eine Erkenntnis wie ein Blitzschlag trifft und Du Dich fragst, warum Du den Wald vor lauter Bäumen so lange nicht gesehen hast?

Als ob ein Nebel sich legt. In etwa so, wie wenn Dir auf einmal endlich der Name dieses einen bestimmten Schauspielers einfällt, dessen Gesicht Du genau vor Augen hast, über den Du tagelang gegrübelt hast – nur viel, viel wichtiger!

Eher, als würdest Du auf einmal, von einer Sekunde zur anderen, fließend Japanisch sprechen können. Ok, Schluss mit Vergleichen, die waren noch nie meine Stärke.

Ich hatte genau so eine lebensverändernde Erkenntnis vor ungefähr einem Jahr.

Sie war erstmal nicht schön, aber schon so lange überfällig!

Völlig unerwartet und aus dem Nichts kam mir morgens auf dem Weg ins Büro, beim Überqueren des Zebrastreifens, ein Gedanke: „Wenn mich jetzt ein Auto übersieht, muss ich nicht ins Büro!“
(Nein, das ist nicht die bahnbrechende Erkenntnis – etwas Geduld bitte!)

Der Gedanke mag brutal sein, aber er war nicht neu. Im vorherigen Job war es ein LKW, der mich auf der Autobahn übersehen sollte, der Grundgedanke war also derselbe.

Ich wollte nicht sterben, ich wollte da nur nicht hin: in diese Büros, zu diesen sinn- und freudlosen Tätigkeiten, zu diesen Chefs – ein Krankenhausaufenthalt erschien mir bei Weitem attraktiver.

Ich hatte vor noch nicht einmal einem Jahr den Job gewechselt, weil ich verdammt unglücklich und mir absolut sicher gewesen bin, dass ich das Hauptproblem war: weil ich einfach nicht richtig funktionierte, mir alles viel zu sehr zu Herzen nahm und da eben einfach durch musste, weil ich es nicht anders verdient hatte.

Jetzt saß ich wieder in derselben Patsche.

Und dann kamen sie alle, die Selbstzweifel und fiesen Gedanken: „Es muss an Dir liegen“, „Sei froh, dass Dir jemand einen neuen Job besorgt hat, allein hättest Du den nie gekriegt, Du kannst doch eh nichts“, „Streng Dich halt mehr an“, „Du musst das jetzt machen“, „wie Du siehst, liegt das Problem bei Dir, da hilft auch ein weiterer Jobwechsel nicht“, und so weiter und so weiter…

So richtig gemein und runterziehend und fies, aber: Es stimmt! Ganz klar! Es lag an mir!

(Eine Erkenntnis, aber bisher noch nicht so ganz lebensverändernd!)

Und ganz plötzlich, zum ersten Mal, kam mir der Gedanke, dass ich vielleicht einfach nicht an diesen Ort passe, genauso wie an den davor. Und dass ich einen Ort finden muss, an dem ich mich wohl fühle, einen Beitrag leisten kann und mir nicht jeden Tag vorkomme wie im offenen Vollzug.

Und nach einer Weile des Grübelns ist mir aufgefallen, dass ich mich in meinem ganzen Leben nie mit der Frage befasst habe, was ICH eigentlich will.
(Jetzt sind wir nah dran! Es wird warm, wärmer, noch wärmer…)

Immer haben andere über mich und mein Leben bestimmt.

(Hier haben wir die bahnbrechende Erkenntnis!)

Ich habe mein Leben lang immer das gemacht und mich so verhalten, was und wie man (Eltern, Freunde*innen, wer auch immer) es von mir erwartet hat.
Ich habe mein Leben lang die Klamotten und Frisuren getragen „die man nunmal trägt“, habe versucht mein Verhalten anzupassen, wenn ich „zu laut“, „zu kindisch“, „zu still“, „zu was-auch-immer“ war, einen Job, den ich sehr gern gemacht habe aufgegeben, „weil das ja nichts Anständiges ist und es Zeit wird erwachsen zu werden“, meine Ideen und Träume begraben, denn „sowas macht man nicht“.
Sogar Fremden habe ich erlaubt mir zu sagen, was ich tun, denken, fühlen und wie ich sein soll.

Kurz: ich habe Anderen erlaubt über mein Leben zu bestimmen, mir selbst habe ich da keinerlei Kompetenz eingeräumt! Und das in jederlei Hinsicht!
(Das ist ganz schön erschreckend und tut ziemlich weh!)

Dass Leben und glücklich sein so nicht funktionieren kann, erscheint mir heute ziemlich logisch!

Und, dass diese Erkenntnis gar nicht so simpel ist, haben mir seitdem viele Gespräche mit Freundinnen, Bekannten und sogar Fremden gezeigt. Selbstbestimmung ist zwar ein gängiges, modernes Wort, aber es tatsächlich auf das eigene Leben anzuwenden, darauf kommen wir oft nicht.

Und dazu wirft ein selbstbestimmtes Leben viele Fragen auf:

Selbstbestimmung, wie mache ich das eigentlich?
Wie finde ich heraus, was ich will?
Wie finde ich heraus, was mich glücklich macht?
Wer ist dieser „man“, der die ganzen Dinge nicht macht und sich immer daneben benimmt?
Wieso höre ich eigentlich auf die Anderen?
Wer ist denn die Chefin in meinem Leben?

 

Heute habe ich nicht auf alle diese Fragen die passende Antwort (und eine Pauschalantwort gibt es hier auch nicht), aber ich bin inzwischen die meiste Zeit die Bestimmerin in meinem Leben.

Wie und warum ich das geschafft, mit welchen Themen ich mich beschäftigt und welche Gedanken und Erkenntnisse ich auf meinem Weg gewonnen habe, kannst Du hier in meinem Blog lesen.

Ich teile mit Dir meine Gedanken, Erfahrungen und Erkenntnisse, Tipps und Tricks und noch so einiges, und hoffe, Dir damit ein bisschen helfen zu können.

Aber Vorsicht!
Ich bin eine Klugscheißerin!

Und hier kommt gleich die erste Dosis: Du musst Deine Einstellung und Dein Leben schon selbst verändern – und vor Allem etwas ändern wollen – aber ich kann Dir ein bisschen dabei helfen und Dich unterstützen Deinen Weg zu gehen!

Gemeinsam können wir vielleicht die „Ja-aber-das-geht-doch-nichts“, „Das-macht-man-nichts“ und „Ich-kann-nicht-weils“ beiseite schaffen und sie zum Kuckuck jagen.

Und da ich mich immer noch nicht am Ende meiner Reise befinde und wir mit Sicherheit viel voneinander lernen können, freue ich mich über jede Anregung und vor allem Deine Geschichte!

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2 Kommentare

  • Magdalena

    Dein Beitrag spricht mir aus der Seele! Der Weg zu einer Arbeit, die einen so unglücklich macht, dass man sich lieber eine Krankheit wünscht oder aufs Frühstück verzichtet, weil die Bauchschmerzen sonst unerträglich werden.
    Und auch wenn ich noch nicht Antwort auf alle Fragen habe, hat das Brett schon vor einiger Zeit zugeschlagen und einiges in die richtigen Bahnen gelenkt. Auch wenn ich noch nicht am Ziel bin (ist man das jemals?), so befinde ich mich zur Zeit auf dem richtigen Weg.

    Danke für die ehrlichen Worte und ich freue mich auf mehr, die Klugscheißerin 😉

    Liebe Grüße
    Magdalena

    • Rebecca

      Rebecca

      Liebe Magdalena,

      ja, wenn die Keule zuschlägt, tut´s kurz weh, aber wenn sich das Brett löst, ist es dann unglaublich erleichternd.
      Und es ist wunderbar, wenn sich endlich eine neue Perspektive ergibt. Und zum Glück hören dann auf einmal auch die Bauchschmerzen auf!

      Du hast Recht! Ich bin der festen Überzeugung, dass es DAS Ziel nicht gibt! Denn das würde ja bedeuten, dass es keine weiteren Ziele gibt, wenn man einmal am Ziel ist.
      Und ein Leben ohne Ziele stelle ich mir sehr langweilig vor.
      Und die Wege zum Ziel können sehr schön sein, wenn man einmal ein neues Ziel gefunden hat:
      Vorfreude, Träume – wunderbar!

      Viele Dank für Deinen lieben Kommentar, ich freue mich darauf, mehr über Deinen Weg zu erfahren!

      Liebe Grüße
      Rebecca

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